GESCHICHTE DER GEMEINDE

Markt Eisenstein entstand ursprünglich  als  eine Siedlung am Zusammenfluss von Regen und  Železný potok anfangs  des 16. Jahrhunderts. Damals führte hier der Handelsweg namens Výšinná vom Donautal durch das Tal des Regens über das heutige Hofmanky, am Berg Panzer vorbei und weiter nach Klattau. Die Geschichte der Eisen-Siedlung beginnt um das Jahr 1569, als Graf Georg von Gutstejn die Mühle und Eisenerzgrube  dem Konrad Geisler und dem  Melichar  Fiedler aus Passau verpachtet. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gehörte die Ortschaft  Heinrich Nothaft, der hier die erste Glashütte gegründet hatte. Um das Dorf wurde oft gestritten. Die ursprünglichen Grenzen des böhmischen und bayerischen Königreiches wurden vertraglich während der Herrschaft von Maria Theresia im Jahre 1764 aufgelöst. Die Grenze, die ein Jahr später markiert wurde, ist praktisch bis zum heutigen Zeitpunkt gültig. Der Bauernhof  mit Namen „Rudský“ wechselte mehrmals den Besitzer und im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Naturbedingungen verändert, und mit ihnen auch die menschlichen Aktivitäten in diesem Gebiet.
Der Erzbergbau und Erzverarbeitung wurden stillgelegt und es entwickelte sich das Glaswesen. So begann die zweite, berühmtere Etappe der Entwicklung  des Gebietes Eisensteins – der Aufbau von Glashütten  durch den neuen Inhaber Graf Nothaft im Jahre 1676. In der Umgebung war genug Holz und Rohstoffe für die Glasproduktion vorhanden. Lokale Glashütten haben vor allem  Platten und Spiegelglas produziert. Das Glas wurde in die ganze Welt exportiert. Berühmte Glasfamilien waren Abele, Hafenbrädl, Loetz, Gerl, Ziegler, Poschinger, Bloch, Gattermayer und andere. Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts endeten auch der Aufschwung und der Ruhm dieser Glashütten. In Nordböhmen wurden die Glasfabriken mit  Gas oder Braunkohle beheizt und die Produktion in Böhmerwald wurde unrentabel.
Der Böhmerwald war in dieser Zeit immer noch reich an Wäldern und gesunder Umwelt, und war durch neue Wege und auch durch die Eisenbahn zugänglich gemacht worden. In den Jahren 1874 bis 1877 wurde von Pilsen her die Bahn nach Markt Eisenstein und weiter nach  Bayern gebaut. Das letzte Hindernis war der Bau von drei Tunnels. Der Tunnel unter dem Spitzeberg war der längste in Osterreich- Ungarn und bis 2008 auch der längste in Tschechien.  Die Bahn war wichtig für die Nachbarländer (Verfrachtung von Rohstoffen, Material und Erzeugnissen), aber auch als Transport von Touristen in eine bisher  unbekannte Gegend. Damit begann  die dritte Etappe der Entwicklung dieser Gegend. Es entwickelte sich der Tourismus zur  Erholung und dies dauert bis heute an. Der erste, der das geahnt hatte, war Gastwirt Herr Prokop aus Volynì, als er während des Tunnelbaus eine Kantine betrieb und später  hier blieb und  touristische Dienstleistungen anbot.
Es kamen auch bedeutende Persönlichkeiten der tschechischen Geschichte wie Jan Neruda, Jaroslav Vrchlický, Eliška Krásnohorská und andere hierher.  Damals entstand der obere Teil des Ortes Spitzberg. Nach den Hotel Prokop entstand  das Hotel Rixi, das im Jahre 1890 der Prager Architekt Rixi gebaut hat. Dann entstanden  weitere  Hotels und Gasthäuser und Spitzberg  wurde zum beliebten Erholungsort. Mit der Eröffnung der Pisten  am Spitzberg im Jahre 1971 wurde dieser Ort zu einem der bedeutendsten Skigebiete in Tschechien.
Eisenstraß am Fuß des Brückels entstand im 16. Jahrhundert. Es war Sitz eines von acht Gerichten  der Künischen Freibauern. Das Wahrzeichen des Ortes ist die Kirche der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria. Interessant sind die Kreuze im Friedhof sowie das barocke Pfarrhaus.  Im Ort gab es eine beliebte Bierbrauerei, später ein Erholungsheim, das heute außer Betrieb ist.  Über dem Bierbrauhaus finden wir ein kleines Schoß (das vor dem Krieg eine Pension war)-  heute befindet sich dort der Sitz des Skivereins Škoda Pilzen.  Nicht weit vom Tal Úhlava,  mit einer Aussicht  auf den Berg Osser, befindet sich das Feriendorf  Brèálník (840 m) mit einer Kapelle und einem ökologischen Hof. Die Ortschaft liegt in malerischer Gegend unterhalb des Panzers und des Spitzbergs. Die Erste schriftliche Bemerkung über Brèálník stammt aus dem Jahre 1569. Schon früher wurde dieser Ort zum Luftkurort nicht nur für die Einzigartigkeit der Luftströme, sondern auch wegen seines stabilen Klimas erhoben. Im Brèálník befindet sich eine Haltestelle der Bahn, von wo aus man entlang der grünen Markierung zum Spitzberg gelangt während die gelbe zum Panzer führt.
Weitere Teile von Markt Eisenstein  - Deffernik und Elisenthal sind eng mit der Geschichte des Glases verbunden. Diese Orte entstanden in der Umgebung von Glashütten. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren sie nur auf Bewilligung zugänglich. In Defernik befand sich ein Schloss, das im Jahre 1779 Marie Elise Hafenbrädl erbauen ließ.  (nach ihr ist der Ort Elisenthal benannt). Schloss Deffernik diente nach dem Jahre 1945 verschiedenen Zwecke. Die Ausnützung des Schlosses war wegen des Grenzgebietes  begrenzt. Es war ein einzigartiges Denkmal der weltbekannten Glasindustrie, die sich in der Gegend der Künischen Freiauern vom  15. Jh. bis Anfang des 20. Jh.s. entwickelt hatte. Obwohl es im guten Zustand war, haben es die Truppen des Grenzschutzes im Herbst 1989 rücksichtslos zerstört.