NATIONALPARK UND LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET ŠUMAVA (BÖHMERWALD)

Aussichtsturm Poledník / Fotograf: EnJoey
Jezero Laka (See)

Železná Ruda (Markt Eisenstein) liegt direkt am Nationalpark Šumava. Polom (Falbaum), Hùrka (Hurkenthal) und den Jezero Laka (Laka See) kann man zu Fuß erreichen. Von Gerlova Hu (Gerlhütte) oder von Brunst aus kann man dann auch zu Fuß nach Zhùøí (Haidl) gelangen. Mit dem Auto oder Bus kommt man nach Prášily (Stubenbach), wo sich ein Archeopark befindet. Von dort erreicht man den Prášilské jezero  (Stubenbacher See) oder kommt durch das Frauenthal zum Fluss Køemelná (Kieslingbach) oder nach Rovina (Ebene) und zum Bøezník (St. Gunther-Berg) mit der Kapelle des sv. Vintíøe (des hl. Gunther). Von hier geht es weiter nach Dobrá Voda (Gutwasser) mit der interessanten Kirche und dem jüdischen Museum sowie nach Hartmanice (Hartmanitz) mit der Synagoge und dem Naturschutzgebiet Hamižná (Gizberg). Ein bisschen entferntere Ziele sind Srní (Rehberg), die Hauswaldská kaple (Hauswald-Kapelle) am Schwemmkanal oder der Antýgl (Antieglhof), von wo aus man einen Spaziergang entlang der Vydra zur Turnerova chata (Turnerhütte) und nach Èeòkova Pila (Vinzenzsäge) oder auch zur Hochebene Šumavské plánì machen kann. Mit dem ökologischen Bus - der nur im Sommer verkehrt - kann man  auch die höher gelegenen  Punkte im Böhmerwald, z.B. den Aussichtsturm auf dem Boubín, besuchen.

Polom (Falbaum) 1291 m u. M. und 1295  m u. M.)

Den Gipfel kann man auf dem Weg zum Laka-See auf einem nicht markierten Weg vom  Bergsattel Pod Polomem aus erreichen. Oben spaziert man durch den vom Orkan Kyrill (Januar 2007) zerstörten Wald. Dieses Gebiet ist eines der am schlimmsten vom Orkan betroffenen. Auch der Name des Gipfels entstand sicher aufgrund von häufigen Baumbrüchen. Die Naturkatastrophe hatte aber  auch einen positiven Aspekt: wir haben heute von den kahlen Bergen  herab, auch vom Polom aus, eine herrliche Aussicht. Es sind die schönsten Aussichten in der Umgebung von Železná Ruda (Markt Eisenstein). Man sieht den Velký Javor (Großen Arber), den Poledník (Mittagsberg), Jezerní Hora (Seeberg), Pancíøský høbet (Panzerrücken), Vysoký høbet, Hùrecký vrch, Zdánidla, Plesná, Zhùží, Hadí vrch und auch den Bøezník, den St.Gunther-Berg.

Jezero Laka (See) (1096 m u. M.)

Er ist einer von acht Gletscherseen im Böhmerwald. Der Lakasee ist der kleinste unter ihnen. Er hat eine Ausdehnung von 2,78 ha (einen Umfang von 870 m) und erreicht eine Maximaltiefe von 3,9 M, die durchschnittliche Tiefe beträgt jedoch nur 1,43 m. In seiner Mitte befinden sich kleine schwimmende Inseln und er hat eine zuwachsende Vegetation. Das Wasser, das hinein fließt kommt aus einer Entfernung von 1,346 km. Der der ursprüngliche Moränendamm wurde künstlich erhöht. In der Nähe wachsen die Ohr-Weide, der Rippenfarn, der Rundblattrige Sonnentau, die quirlblättrige Weißwurz, die Wald-Soldanelle und der  Fieberklee. Auf den schwimmenden Inseln wachsen Sumpf-Blutauge, Knollenbinse, Grausegge. Der See hat nur eine leicht ansteigende See Wand.
Das Wasser des Sees wurde auch zum Antrieb der Maschinen (Schleifmaschinen) in den Glashütten  von  Hùrka und Stará Hùrka benutzt.

Hùrka (Hurkenthal)

Das berühmte Glasmacher-Dorf bestand aus 38 Häusern und hatte  596 Bewohner. Die Glashütten hier wurden weltweit bekannt durch die Produktion von venezianischen Spiegeln mit negativer Untermalung der Figuren. Die Kirche des hl. Vinzenz wurde zwischen 1788 -89 von Ignatius Hafenbrädl und seinen Söhnen erbaut. Ein weiterer Besitzer der Hütten Jiøí Kraštof Abele ließ im Jahre 1819 einen schlanken Turm mit einem mit Schindel bedeckten Zwiebelturm dazu bauen. Im Pfarrhaus fanden damals auch Pilger und Studenten, die zum Laka-See wanderten, eine Unterkunft. Im August 1946 ging in der Kirche das ewige Licht, das hier seit 1789 leuchtete, aus. An Weihnachten 1950 wurde hier die letzte Messe von Dekan Kubín gelesen. Danach wurde die Kirche geplündert und diente als Stall und wurde später vom Militär aus Dobrá Voda abgerissen.
Neben der Kirche baute 1820 die Familie Abele eine Krypta und die mit Chor und Orgel ausgestattete  Kapelle des heiligen Kreuzes. An der  Rückseite der Kapelle befand sich eine Holztreppe, die in diese Krypta hinab führte. Die Särge lagen in zwei Reihen neben- und übereinander. In der Krypta sind in gläsernen Särgen auf Marmorplatten mit Inschriften Mitglieder der Glasmacherfamilien  Hafenbrädel und Abele,  aber auch der Vater des Schriftstellers Karel Klostermann begraben.
Die Särge wurden nach der Aussiedlung der deutschen Bevölkerung aufgebrochen. Die Kapelle verfiel, bis im Jahre 1998 beschlossen wurde, sie zu rekonstruieren. Am 14. September 2003 wurde sie erneut geweiht. Die Überreste der ehemaligen Kirche wurden freigelegt und Grabsteine wurden im Umkreis der Grundmauern ehrfürchtig aufgestellt.

Poledník (Mittagsberg) 1315 m u. M.

Der 37m hohe Aussichtsturm, eine ehemalige Radarstation, bietet eine herrliche Rundumsicht. Heute befindet sich hier auch eine Ausstellung über die Geschichte des Mittagberges und des Eisernen Vorhangs. Auf der Spitze des Berges befasst sich ein kurzer, durch den trockenen Wald führender Lehrpfad mit der Borkenkäfer-Problematik und dem Orkan Kyrill.
Zugang zum Poledník (Mittagsberg): markierte Wege aus Prášily (Stubenbach) 10 Km, von Srní (Rehberg) aus 11 Km, von Modrava (Mader) aus 12 Km oder von Rokyta (Schätzenwald) aus 13 km. Tel.: +420 376 599 009. Geöffnet: V., VI., IX.: täglich10-16 Uhr, VII., VIII.: täglich 10-18 Uhr, X.: nur Wochenende, und je nach Wetter 10-16 Uhr

Zhùøí  (Haidl)

Es war einst einer der schönsten Orte im ganzen Böhmerwald. Früher stand hier ein typisches Böhmerwald-Dorf mit 600 Bewohnern am Hügel Hadí vrch (dem Schlangenberg). In der Umgebung befanden sich  Glashütten und Glasschleifereien. Die Siedlung ging im Jahre 1952 unter. Übrig blieb nur die nackte aber magische Ebene über dem Fluss Køemelná. Erneuert wurden bisher nur die Kapelle an der Stelle der einstigen Kirche, die Todenbretter und das Denkmal  für die amerikanischen Soldaten, die hier im zweiten Weltkrieg am 5. Mai  1945 gefallen sind.  Im nahe  gelegenen Naturschutzgebiet „Zhùøská pláò“ ist es möglich, die natürliche Entwicklung von Planzengemeinschaften auf dem Moor, sowie  Quellen und Feuchtgebiete zu sehen. Der Blick vom Hügel Hadí vrch zum Massiv des Javor (des Großen Arbers) und zum Hauptkamm des Böhmerwaldes ist ein unvergessliches Erlebnis.

 

Karte

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