GESCHICHTE DER GEMEINDE

Am Anfang bildeten Rejštejn (Unterreichenstein) und Kašperské Hory (Bergreichenstein) zusammen eine Gemeinde, die schon in vorhusitischer Zeit ein eigenes Wappen und Siegel besaß. Die beiden Teile dieser bedeutenden Ortschaft wurden schon 1337 erstmals erwähnt. Die Siedlung Rejštejn entstand dank seiner erfolgreichen  Goldförderung in Form des Auswaschens. Mit der Zeit erwarb die Siedlung eine relative Selbständigkeit. Die vollständige Selbständigkeit erhielt Rejštejn im Jahre 1584, als  Rudolf II. die Siedlung zur Königlichen Bergstadt erhob indem er ihr die gleichen Rechte verlieh, wie vorher schon Kašperské Hory  (Bergreichenstein) mit deren Stadterhebung.
Die Stadt Dolní Rejštejn(Unterreichenstein) erhielt zugleich das Recht ein Siegl und Wappen zu führen (so wie es früher für beide Siedlungen schon galt). Das Wappen von Rejštejn zeigt den charakteristischen Beruf seiner Bewohner: auf einem roten Schild befindet sich in der Mitte ein ausgestreckter Bergmanns-Arm mit schwarzen Ärmel, der in der Hand eine goldene Axt  im silbernen Stiel hält. An den beiden Seiten des Bergmannarms zeigen sich zwei Gesteinshämmer mit goldenen Axtstielen.  
Der Niedergang des Bergbaus im 17. Jahrhundert und das Fortgehen der Bergleute hatten wirtschaftliche Stagnation zur Folge. An die berühmte Zeit erinnern die Spuren des Bergbaus, einige Goldseifen-Hügel (sejpy) und die Goldwasch-Steine aus den mittelalterlichen Goldwäsche-Mühlen, die man ab und zu finden kann. Einen Aufschwung brachte erst wieder die Glasindustrie, die den Wälder-Reichtum nutzte. Der Entwicklung sollten auch die Bestätigung der Privilegien und der Verleih von Rechten zur Abhaltung weiterer Märkte durch die Kaiser Josef II. und Franz II. dienen. 
Ein besonders  bedeutendes Kapitel der Ortsgeschichte schrieb die weltberühmte Glashütte Klostermühle (Klášterský Mlýn ).  Ursprünglich wurde sie von Hans Eisner, dem Sohn des Hütten-Meisters aus Vogelsang, als Kristallglashütte schon 1836 gegründet. Erst hat man hier feine Glasperlen produziert, später dann Tafelglas. Nach Hans Eisner führte Hans Lötz die Glashütte, wobei  sie  durch ihre Kristallglas-Produktion berühmt wurde. Das Jugendstil-Glas der Firma “Lötz” aus der Klostermühle erreichte ihren Produktions-Höhepunkt und die Firma erhielt im 19. Und 20. Jh. die höchsten Auszeichnungen auf Weltausstellungen. Das Glas wurde damals in fast alle Kontinente geliefert.
Die Glashütte ist ein paarmal abgebrannt, jedes Mal wurde sie aber wieder moderner aufgebaut und eingerichtet als vorher. Bis 1908 gehörte sie Max Ritter von Spaun. Damals war die Glashütte weltberühmt und wurde zur besten nicht nur in Böhmen, sondern in der ganzen Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Die Glasproduktion war  auf das berühmte “Iris Papillon”, das sog. “Schmetterling-Glas” spezialisiert. Das Luxus-Glas wurde durch bunte Fäden, Dekorations-Schmuck  und plastische Dekore immer weiter verbessert. Die Produkte aus der Glasfabrik in der Klostermühle bei Unterreichenstein kann man heute im Museum von Bergreichenstein (Kašperské Hory) noch bewundern. Die Glasfabrik konnte in den folgenden Jahren  mit den großen Fabriken nur schwer konkurrieren. Die Wirtschaftskrise und beide Weltkriege beendeten schließlich im Jahre 1947 ihre Existenz.
Der Böhmerwald-Schriftsteller Karel Klostermann besuchte die Stadt Rejštejn  sehr oft und sie wurde zum Schauplatz einiger seiner Romane und Erzählungen. Neben der Glasfabrik fanden die Einheimischen auch in der Franz-Watzlawik-Fabrik, die durch Produktion von Kinderwagen berühmt geworden war  Arbeit  (heute auch eines der Produkte des “Pootavská pila -Sägewerks” des Herrn Šuster). Ein großer Teil der Einwohner arbeitet heute im Wald und in der Holzverarbeitungsindustrie.
Der Stadt Rejštejn öffnet sich heute dank seiner Lage die Perspektive zu einem  bedeutenden Touristenzentrum zu werden.