GESCHICHTE DER GEMEINDE

Die Gemeinde Prášily liegt am Fuße des Berges Prášily in der Nähe der  Seen Prášilské jezero und Laka sowie dem Aussichtsturm Poledník in einer  Höhe von ungefähr 900 m über dem Meeresspiegel. Prášily wurde im 18. Jahrhundert im Gebiet des Královský hvozd gegründet. Die tiefen umliegenden Wälder mit der günstigen Brennholzquelle lockten Glasunternehmer an. In den 40ern des 18. Jahrhunderts kaufte Lorenz Gattermayer  der Gräfin Mansfeld  das Gebiet um Prášily ab und ließ hier 1749 die erste Spiegelglashütte erbauen. Er errichtete in der Umgebung mehrere Glashütten: eine direkt in Prášily und weitere in Dolní Ždánidla, in Nová Studnice und in Zelená Hora. Das Spiegelglas aus Prášily war von einer sehr hohen Qualität und konkurrierte damals sogar damit mit Venedig. Nach dem Siebenjährigen Krieg verschuldete sich Gattermayer und musste 1763 sein Eigentum  verkaufen. Graf Kinský wurde der nächste Besitzer und er verlieh die Glashütte an Christian Ferdinand Abele, der aus dem Èeský les kam. 
Die Abeles erweiterten die Produktion und den Betrieb. Es wurden hauptsächlich Halbfabrikate für die Spiegelfabrik im nordböhmischen Sloup produziert. Für das Dorf Prášily war dies damals die bedeutendste Etappe in seiner Entwicklung, denn die Hütte produzierte 60-70 000 Spiegel pro Jahr, die nach Prag, Nürnberg, Wien, Petersburg und in die Türkei geliefert wurden. 
1787 wurde in der Gemeinde eine einklassige Schule eröffnet und 6 Jahre später fing man mit dem Kirchenbau an.
Nach Streitigkeiten zwischen Kinský und Abele kaufte 1798 der Fürst Schwarzenberg das ganze Herrengut in Prášily und die Glashütten-Ära war damit  definitiv beendet. Die Schwarzenberger interessierten sich für Holzverwertung durch Direktverkauf im Inland. In den Jahren 1799-1801 wurde der Vchynicko-tetovský plavební kanál (Schwemmkanal) erbaut, der den effektiven Holztransport ins Inland und den Verkauf ermöglichte. Seit 1815 rentierte sich die Spiegelglasproduktion nicht mehr und auch die Glashütten in der Umgebung wurden geschlossen. In die leeren Glasmacherhäuser zogen Holzfäller und Waldarbeiter ein.
1819 kaufte Jan Kašpar Eggerth die verlassenen Gebäude der ehemaligen Schleiferei und errichtete dort einen Papierhandbetrieb. Wie vorher die Glasproduktion so erreichte auch die Papierproduktion weltweite Erfolge. Papier aus Prášily wurde sogar auf der Weltausstellung in London und Paris ausgestellt und J. K. Eggerth wurde von Napoleon I. für seine Arbeit mit einem Diplom ausgezeichnet. 1918 fing der schleichende Wirtschaftsverfall der Papierproduktion an. Die letzte Besitzerin des Papierbetriebs war Marie Eggerth - Böhm. Die Papierfabrik  brannte ab und der Betrieb musste am 25. Mai 1933 eingestellt werden. In den letzten Jahren war die Papierfabrik durch die traditionelle Handproduktion berühmt geworden. Es war die letzte Papierfabrik dieser Art in Böhmen. Das Papier aus Prášily wurde sogar in der Präsidentenkanzlei von Tomáš Garrigue Masaryk benutzt. Das Papier erfreute sich der  Beliebtheit des Präsidenten wie auch der des Künstlers Josef Váchal, der das handgemachte Papier für Aquarelle und Grafiken benutzte. Josef Váchal besuchte Prášily  1922 und auch seine Lebensgefährtin und Schülerin Anna Macková verewigte das Papierwerk in ihrer Holzschneidekunst.
In den Nachkriegsjahren wurde in der Nähe von Prášily vom strengen kommunistischen Regime der Truppenübungsplatz Dobrá Voda im Grenzgebiet errichtet. Soldaten der Tschechoslowakischen Volksarmee sprengten umliegende Häuser und zerstörten zig-Dörfer, Siedlungen und Einzelhöfe im Gebiet um Prášily. Die Gemeinde Prášily sollte auch dem Erdboden gleichgemacht  werden, aber zum Glück trat dies nicht ein. 1991 wurde das Militärgebiet aufgelöst und Prášily wurden wieder zugänglich. Heute ist es eine häufig besuchte Gemeinde im Nationalpark Böhmerwald.