GESCHICHTE DER GEMEINDE

Die Gemeinde Lenora war einst eine Siedlung neben einer der letzten Glashütten, die im Böhmerwald entstanden sind. 1834 gründete Jan Mayer diese Glashütte, die nach Eleonora (1812-1873), der Ehefrau des Herrengutbesitzers Jan Adolf Schwarzenberg, benannt wurde, und übertrug sie später an seinen Neffen Vilém Kralik. Der Name Eleonorenhain wurde tschechisiert und auf Lenora verkürzt. Der Hauptgrund diese Glashütte zu errichten war die große Menge Holz, das in der Umgebung des Boubín wuchs. Das Holz musste aus dem schwer zugänglichen Wald aufwendig herausgeschlagen werden und es mussten teure Analgen errichtet werden damit dieses  wichtige Glasmacherzentrum entstehen konnte. Zum Schluss konnte der stolze Besitzer jedoch feststellen, dass sich die Investition gelohnt hat.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählte Eleonorenhain zu den größten und modernsten Glashütten in ganz Österreich-Ungarn. In den Zwischenkriegsjahren exportierte sie ihre Produkte in die USA, nach Indien, England und Belgien. 
Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die auf die Produktion von geblasenem Glas orientierteGlashütte ein künstlerisches Glasauf den Markt ein, das sog. „Lenoár“. 1968 wurde die Glashütte modernisiert. Damals stellte sie bleihaltiges, klares und geschliffenes Glasher. Mit der Entwicklung der Glashütte kam auch der Aufschwung der Gemeinde. 1840 (6 Jahre nach der Gründung) standen hier 20 Häuser mit 102 Einwohnern. Diese Schleiferhäuser haben sich bis heute erhalten und sind architektonisch sehr interessant. Die Einwohnerzahl wuchs sehr schnell. Die größten demographischen Veränderungen ergaben sich nach der Abschiebung der deutschen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg.
1930 lebten in Eleonora 820, 1950  574 und zum 31.12.2010 689 Menschen. Im Gemeindeteil Zátoò war es noch dramatischer: 1930 wohnten hier 445, 1950 nur noch 188 und zum 31.12.2010 nur 66 Menschen. Die Gemeinde hatte insgesamt 800 Einwohner.  
Die weltberühmte Glashütte stellte1996ihre Tätigkeit ein und der letzte Glasofen wurde ausgelöscht. Die Hütte wurde Privateigentum und der neue Besitzer fing nie mehr mit der Produktion an. Das ganze Areal befindet sich derzeit in einem miserablen Zustand. Für die Ortsbevölkerung bedeutete das Ende der Hütte auch den Verlust ihrer Arbeitsplätze. Die Spuren der Glasmachertradition sind trotzdem bis heute geblieben. Man findet hier ein kleines Glasmuseum mit den hiesigen Glasartikeln, eine Schleiferei sowie eine Verkaufsgalerie. Bis 2009 war eine kleine Glashütte mit Namen Barbora hier noch tätig.
Die Gemeinde Lenora spielt heute eine bedeutende Rolle im Tourismus. Von Lenora aus kann man  viele Ausflüge in die Umgebung unternehmen. 1885 wurde das Hotel „Touristenhaus“erbaut und 1925 die tschechische Touristenhütte eröffnet. Die Gemeinde liegt günstig  in der Nähe des Urwalds Boubín direkt an der Moldau. Es führt eine Eisenbahn hierher, die um die Wende des 19. auf das 20. Jahrhundert erbaut worden ist.
Zum Verwaltungsgebiet Lenora gehören auch die Ortsteile Houžná, Kaplice (Kapellen), Vlèí Jámy (Wolfsgrub) und Zátoò (Schattawa).
Houžná, deutsch Hüblern, wurde 1735 gegründet. Der Name stammt wahrscheinlich von den Hügeln (hübln), die nach der Goldgewinnung zurückblieben. 1790 standen hier 19 Häuser. Den tschechischen Namen erhielt die Gemeinde vom Bach Houžná. In Houžná ist das Haus Nr. 34, das sog. „Trewanihaus“ noch erhalten geblieben. Trewani war sein italienischer Bewohner, der hier Hölzer für die Zündholzproduktion herstellte. Später befand sich in dem Haus der Malersaal für die Glashütte. 
Kaplice(Kapellen) liegt 3 km östlich von Zátoò. Den Namen hat der Ort von der Kapelle aus dem 15. Jahrhundert. 1910 standen hier 8 Häuser mit 61 Einwohnern. 2010 leben hier nur noch 4 Menschen und die Häuser dienen touristischen Zwecken.
Im Kaplický Bach wurde Holz aus den Wäldern des Boubín in die Glashütte von Lenora und in den Fluss Vltava geschwemmt. Entlang des Bachessind noch sog. „Hübln“, Hügel, die nach der Goldgewinnung zurückblieben, erhalten geblieben.
Nach dem Ende des  Dreißigjährigen Krieges wurde die Siedlung Vlèí Jámy (Wolfsgrub) von 13 Waldbauern, die sich durch den tiefen Wald arbeiteten und sich am Fluss Øasnice (Grasige Moldau) ansiedelten, gegründet. 1677 wurden hier Abfanglöcher zum Schutz vor Wölfen errichtet. Heute leben im ehemaligen Wolfsgrub nur noch 24 Einwohner, meistens Bauern.
Die Siedlung Zátoò (Schattawa) breitet sich direkt unterhalb  des BergesBoubín in 820 m ü. M. am südlichen Hang des Bergkamms Bázum aus. Durch das Tal fließt die Teplá Vltava (Warme Moldau). Die erste Erwähnung der Siedlung Zátoò stammt aus dem Jahre 1359. Es lebten meistens Holzfäller und Bauernhier. Die umliegenden Wälder waren reich an Holz und Wildtieren. Trotz der intensiven Wirtschaftstätigkeit ist der natürliche Charakter der Landschaft erhalten geblieben. Aus diesem Grund  ließ der Herrengutsbesitzer Josef Schwarzenberg ein Jagdschloss auf dem Platz, wo im 14. Jahrhundert ein Bauernhof stand, erbauen. Später wurde das Gebäude als Hegerhaus und schließlich als Informationszentrum „Lesy ÈR“ genutzt. 1902 ließ Jan Adolf Schwarzenberg sogar ein Jagdschloss direkt unterhalb des Gipfels des Berges Boubín errichten. Nach der Gebietsreform von 1930, wegen der die Familie Schwarzenbergeinen Teil ihrer Grundstücke verlor, ließ der Fürst Jan Adolf das Jagdschloss abbauen und auf sein Herrengut nach Hluboká bringen. Die Schwarzenberger waren gute Wirtschafter. Sie errichteten ein weitreichendes Netz von Waldwegen in der Umgebung des Boubín. Heute leben in wie erwähnt in Zátoò nur noch 66 Einwohner. Die meisten Bewohner bieten in ihren HäusernUnterkunft für Touristen an.