Friedhof (Kulturdenkmal) und Wilhelm Kraliks Gruft

Friedhof (Kulturdenkmal) und Wilhelm Kraliks Gruft
Friedhof (Kulturdenkmal) und Wilhelm Kraliks Gruft
Friedhof (Kulturdenkmal) und Wilhelm Kraliks Gruft
Wilhelm von Kralik (1806-1877) wurde am  17. Dezember 1806 in Kaltenbach, in der heutigen Gemeinde Nové Hutì geboren. Die Familie Kralik war mit Johann Meyr, dem Gründer der Glashütte in Lenora, befreundet. Johann Meyr förderte Wilhelm Kralik und ließ ihm eine angemessene Bildung zukommen, denn er hat mit ihm schon damals als seinem Nachfolger gerechnet. Kralik besuchte auf Kosten der Meyrs erst die Schule in Vimperk, dann die Polytechnische Universität in Wien. Er war in dieser Zeit praktisch der einzige Absolvent dieser Schule, der  in tschechischen Glashütten wirkte. Nach seiner Rückkehr aus Wien im Jahre 1829 begann  er in der Glashütte Adolf, wo er nach und nach mit allen wichtigen, den Hüttenbetrieb betreffenden Angelegenheiten konfrontiert wurde. Nach Johann Meyrs Tod wurd Wilhelm Kralik zusammen mit Josef Taschek Erbe des Glashüttenkomplexes, den Meyr aufgebaut hat. Wilhelm Kralik hatte einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung und dem Aufschwung des Glasmachens. Er kam mit einer ganzen Reihe von neuen Farbnuancen und vor allem mit dem Irisglas in Kontakt. Die Irisation (eine Technik, bei der das Glas einer Wirkung von Metall-Dämpfen ausgesetzt  wird) ließ sich Kralik 1876 sogar patentieren. Wilhelm Kralik Verdienst war die technische Modernisierung des  Glasmachens, vor allem in den Zeiten des allgemeinen Wirtschaftsaufschwungs der Habsburger Monarchie in den 60./70. Jahren des 19. Jh.s.. Seine außergewöhnlichen Verdienste wurden mit einer ganzen Reihe von Auszeichnungen und Orden ausgezeichnet: das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone, den Franz-Joseph-Orden, den Orden der Eisernen Krone III. Klasse und den russischen St. Anna-Orden. Kurz vor seinem Tod wurde Wilhelm Kralik mit der letzten und höchsten Ehrung belegt: nämlich mit der Erhebung in den österreichischen Ritterstand mit dem Prädikat “von Meyerswalden”.
Der Friedhof in Horní Vltavice mit seinen Gusseisen-Kreuzen inspirierte im August 1946 den Literaturnobelpreis-Träger Jaroslav Seifert (1901-1986) zur gleichnamigen Dichtung “Friedhof in Horní Vltavice”. Auf diesen Friedhof ist eine 26-jährige unbekannte Todesmarsch Teilnehmerin, die am Kriegsende nach dem leidvollen Marsch am Rande der Gemeinde erschossen wurde, begraben. Nach der Exhumierung  wurde sie hier am 6. Dezember 1945 auch beerdigt. Der Friedhof bietet schöne Blicke ins Tal des Flusses Teplá Vltava.

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