Boubínský prales (Kubany-Urwald)

Boubínský prales (Kubany-Urwald)
Boubínský prales (Kubany-Urwald)
Im Verwaltungsgebiet Horní Vltavice liegt einer der touristisch attraktivsten Plätze des Böhmerwaldes, nämlich der Kubany-Urwald, der nach Žofínský prales und Hojná Voda das drittälteste böhmische Naturreservat  ist. Schon 1858 wurde der Urwald zum Naturschutzgebiet erklärt. Der Kubany-Urwald entstand dank der Entscheidung des Winterberger Herrengut-Inhabers Johann Adolf Schwarzenberg. Eine entscheidende Rolle bei der Errichtung des Kubany-Reservats spielte dabei der fürstliche Forstmeister Josef John (17. August 1802 in Petrùv Dvùr u Netolic –1871). Dieser bedeutende tschechische Forst-Fachmann erwarb sich Verdienste vor allem aufgrund der von ihm durchgeführten Systematisierung des Schwarzenbergschen Forst-Eigentums.
Die ursprüngliche Urwald-Fläche mit deklariertem Schutz betrug  143,7 ha. Die Sturm- und die darauf folgende Borkenkäfer-Kalamitäten besonders im Waldbestand bei Pažení und am Gipfel des Berges Boubín hatten eine umfangreiche Förderung auch in dem bisher unberührten Urwald nötig. Seine Fläche war auf 46,60 ha abgesackt. Die heutige Gesamtfläche des Reservats  beträgt 666,41 ha.
Das Nationale Naturreservat Boubínský prales erstreckt sich an den Hängen der Berge Boubín (1368 m) und Pažení (1381 m). Den Boubíner Waldbestand bilden hauptsächlich Buchen, Fichten und Tannen. Er steht als Sinnbild der ursprünglich umfangreichen Böhmerwald-Bergmischwälder im sog. Grenzforst. Die ältesten Fichten sind 300-400 Jahre alt. Die größte Böhmerwald-Fichte “Král smrkù (Fichten-König)” war 450 Jahre alt und 57,6 m hoch. Mit 508 cm im Umfang und 11 m „Baumkronen-Schwenkung“ stürzte die Fichte beim starken Sturm am 4. 12. 1970 um. Neben den 300-400 Jahre alten Riesen kann man hier auch Bäume mit breitbeinigen Stelzen-Wurzeln und anderen Wachstums-Merkwürdigkeiten bewundern.
Das Nationale Naturreservat Boubínský prales ist eines der wenige Gebiete, wo man das wirkliche natürliche Wald-Ökosystem nachvollziehen kann.  Das Urwald-Herz selbst ist heute für die Touristen nicht betretbar – es ist durch eine Holzverzäunung geschützt. Rundherum führt aber der Lehrpfad Boubínský prales. Der Ausgangspunkt ist der See Boubínské jezírko. Die Trasse ist 3,8 km lang und hat 9 Standpunkte mit Erklärungstafeln.

Karte

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