Zum Kreuz auf dem Vintíř-Felsen, der die Spitze des Berges Březník (1006 m ü. M.) bildet, steigen wir über in den Fels gehauene Granitstufen hinauf. Der Aussichtspunkt bot einst einen herrlichen Blick auf das Otava-Tal und die Grenzkämme von Böhmerwald und Brda. Wegen des alten Baumbestandes ist die Aussicht minimal, aber es ist immer noch ein Ort, an dem man fast in den Baumwipfeln in Ruhe entspannen kann.

Unter dem Felsen ließ sich im Jahr 1040 der Mönch Vintíř (Günther), ein Mitglied der mächtigen thüringischen Familie der Grafen von Schwarzburg, ein Verwandter des deutschen Kaisers Heinrich II., in einer Einsiedelei in einer Felsenhöhle nieder. Dennoch war Vintíř dank seines Einflusses und seiner Kenntnisse der slawischen Sprachen maßgeblich daran beteiligt, den Frieden zwischen dem böhmischen Fürsten Břetislav und Kaiser Heinrich III. zu stiften. Nach seinem Tod im Oktober 1045 erteilte Fürst Břetislav die Erlaubnis, seine sterblichen Überreste im Kloster Břevnov beizusetzen.

Unter dem Felsen wurde eine hölzerne Wallfahrtskapelle errichtet, die im 19. Jahrhundert durch eine gemauerte Kapelle ersetzt wurde. Bereits in den 1930er Jahren fanden Wallfahrten tschechischer und deutscher Oldtimer zum Vintíř-Felsen statt.

Die Kapelle und die Höhle, in der der Einsiedler Vintíř lebte, wurden in den 1950er Jahren von der Armee gesprengt, das Gebiet wurde Teil des Militärbezirks Dobrá Voda.

Dank des Beitrags von Mitgliedern des St. Vintière aus Rinchnach in Bayern und der Stadt Hartmanice wurde die Kapelle in ihrer ursprünglichen Form wieder aufgebaut und am 11. Oktober 1992 geweiht. Die geschnitzten Stufen zur Felsspitze und das Gipfelkreuz wurden restauriert.

Neben der Kapelle befindet sich eine Steinplatte, unter der die Urne mit der Asche von Josef Karel Hašek, dem Besitzer mehrerer Grundstücke in Hartmanick, liegt. DR. Hašek war ein Prager Bankier, der aus der Familie des Miteigentümers des Prager Verlagshauses Melantrich stammte. Nach seiner Emigration im Jahr 1948 arbeitete er auch in den USA als Vizepräsident der International Bank of Washington und Mitglied von Expatriate-Vereinigungen. Eliška Coolidge Haškovás Tochter arbeitete im Weißen Haus.

Wie komme ich hier hin:


Von Hartmanice entlang des Vintíř-Weges (blaues und grünes Schild) – ca. 4,5 km. Die Straße führt durch Dobrá Voda und die verlassene Siedlung Pustina mit den Ruinen eines Hains, in dem der legendäre MUDr. Zdeněk Kostrouch, Arzt zu Pferd.

Von Dobrá Voda aus ist die Strecke ca. 1,7 km lang, ebenso vom Parkplatz bei Chata Rovina.

Březník ist eines der Ziele im Ausflugskreis Hartmanické.
Ein interessanter Ausflug kann auch von Prášil (über die geschlossene/ungesperrte Brücke in Stodůlky oder über Vysoké Lávky) oder von Rejštějn aus geplant werden.


Mapa
(c) Text & foto: ŠumavaNet.CZ

Reklama – Google

Reklama – Google