Auf einer Seehöhe von 1024 m wurde an einem Ort namens Schöne Ebene (Pěkná vyhlídka) ab dem Jahr 1795 auf Anordnung von Fürst Schwarzenberg eine neue Holzfällersiedlung errichtet. Sie erhielt den Namen Fürstenhut, die tschechische Bezeichnung Knížecí Pláně erschien erstmals 1877.

Der Legende nach besuchte Fürst Schwarzenberg die Gemeinde zur Zeit ihrer Gründung. Ein starker Wind wehte seinen Hut fort, der sich in einem hohen Tannenbaum verfing. Ein einheimischer Holzfäller kletterte hinauf und gab dem Fürsten seinen Hut zurück. Zum Andenken daran wurde die Siedlung "Fürstenhut" genannt.

Im Jahr 1824 wurde eine Holzkirche des hl. Johannes des Täufers errichtet. Bereits 1840 standen hier 59 Häuser mit 521 Einwohnern. Es gab eine Schule, ein Gemeindeamt, vier Gasthäuser, eine Jagdhütte, ein Forsthaus, eine Mühle, ein Sägewerk und einen Grenzwachtposten.

Im Jahr 1850 wurde die Gemeinde unter die Verwaltung von Kuschwarda (Kunžvart) gestellt; ab 1902 existierte wieder ein selbstständiges Gemeindeamt.

An der Stelle der abgebrannten Holzkirche wurde zwischen 1861 und 1864 eine steinerne Kirche des hl. Johannes des Täufers erbaut. Seit 1865 bestand hier ein eigenes Pfarramt. Die Gemeinde zählte damals 60 Häuser und 725 Einwohner. Später wuchs sie weiter, jedoch mit abnehmender Bevölkerungszahl.

Im Jahr 1913 wurde ein Postamt eingerichtet.

Im Ersten Weltkrieg fielen 30 Männer aus der Gemeinde; 1936 wurde ihnen ein Denkmal errichtet.

1930 zählte die Gemeinde 75 Häuser mit 458 Einwohnern, davon nur neun tschechischer Nationalität.

Im Zweiten Weltkrieg fielen 46 Männer. Gegen Kriegsende versteckte sich der Leiter der Gestapo Budweis Robert Steinhauser mit seiner Frau in einer der Hütten. Nach der Besetzung durch die US-Armee flohen viele deutsche Bewohner mit ihrem Eigentum. Nur 58 Deutsche blieben, die in der Holzindustrie arbeiteten und hofften, aufgrund ihrer Loyalität nicht vertrieben zu werden – vergebens. 1946 wurden sie ausgesiedelt.

Als neuer Förster trat Jan Hrdlička ein, der bis 1949 beim Grenzstein Nr. 14 tschechische Bürger nach Bayern schleuste.

1947 lebten noch 57 Menschen in der Gemeinde, es bestand eine Schule. Die Einrichtung des Grenzschutzstreifens bedeutete jedoch das endgültige Ende des Ortes.

1950 wurde durch den Pfarrer Karel Fořt die letzte Messe gelesen. Die Kirche wurde 1956 gesprengt, Pfarrhaus und Friedhof zerstört. Es folgten weitere Abrisse; einzig ein Stallgebäude nahe der Jagdhütte blieb erhalten.

1992 wurde der Friedhof auf Initiative deutscher Heimatvertriebener restauriert. Auch das Kirchenportal wurde mit dem restaurierten Wappen der Schwarzenbergs und einem großen Kreuz wiederhergestellt.

Heute steht an der Stelle des ehemaligen Forsthauses das funktionierende Restaurant „Hájenka“.

Knížecí Pláně gehört heute zur Gemeinde Borová Lada und ist ein wichtiger Knotenpunkt für Wander- und Radwege.

Hinweis: Der junge Priester Karel Fořt entkam 1950 knapp der Staatssicherheit und flüchtete über die Grenze. Nach Missionsarbeit in Algerien lebte er in Deutschland und wurde eine bedeutende Figur des tschechischen Exils. Er unterstützte Emigranten, baute tschechische Zentren auf und war durch Radio Free Europe als „Pater Karel“ bekannt.


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