Die verschwundene Ortschaft Zhůří bei Rejštejn (deutsch Haidl) liegt an der Straße von Rejštejn nach Horská Kvilda. Seit 1961 gehört das Gebiet zur Stadt Rejštejn.
Ein Ort mit einer besonderen Atmosphäre verschwundener Dörfer, geprägt vom schweren Schicksal der Menschen, die hier über Jahrhunderte geboren wurden, ums Überleben kämpften und starben.
Der Wanderer wird mit einem wunderschönen Ausblick auf die Höhenzüge des Böhmerwaldes und auf den markanten Großen Rachel im Bayerischen Wald belohnt.
Bereits im 14. Jahrhundert führte durch das Gebiet die Kašperské-Hory-Verzweigung des Goldenen Steigs. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1785, die Siedlung entstand jedoch vermutlich etwa ein Jahrhundert früher im Zusammenhang mit den nahegelegenen Glashütten.
Im Jahr 1900 standen im Ort 20 Häuser, eine Kapelle des hl. Wenzel, und es lebten dort insgesamt 168 Einwohner deutscher Nationalität.
In der Vorkriegszeit, am Heiligabend 1937 um 17:37 Uhr, ereignete sich in der Nähe des Dorfes ein tragischer und geheimnisvoller Flugzeugabsturz. Eine Linienmaschine auf der Strecke Bukarest – Wien – Prag – Paris prallte auf einer Höhe von 1080 m ü. M. gegen den Nordosthang des Huťská-Bergs. Beide Besatzungsmitglieder sowie der einzige Passagier, Dr. Fladerka, kamen ums Leben. Es kursierten Gerüchte über geheime Unterlagen, die Dr. Fladerka angeblich transportierte und die Adolf Hitler kompromittieren sollten.
In den Jahren 1945–47 wurde die gesamte Bevölkerung vertrieben. 1952 wurde das Dorf vom Militär übernommen und nach und nach abgerissen. In der teilweise zerstörten Kapelle sollen die Soldaten einige Jahre lang Schweine gehalten haben.
Es wurden neue Kasernen errichtet und in der Nähe zwei sowjetische Radaranlagen installiert. In den 1980er Jahren befand sich hier ein Hubschrauberstützpunkt zum Schutz der Staatsgrenze.
Die Kaserne wurde 1990 aufgegeben, und die verfallenen Gebäude wurden 2009 abgerissen. Vier ehemalige Offiziershäuser wurden in Ferienunterkünfte umgewandelt.










