EISENBAHN-SEHENSWÜRDIGKEITEN

Die gemeinsame Bahnstation Železná Ruda - Bayerisch Eisenstein in Alžbìtín
Spitzbergtunnel

Im Kataster von Železná Ruda an der Eisenbahntrasse Plzeò - Železná Ruda, die mit der bayerischen Ostbahn 1877 verbunden wurde, befinden sich 6 Bahnstationen und zwei Tunnel. Aus Zwiesel fahren täglich Züge der Deutschen Bahn bis nach Špièák.

Die gemeinsame Bahnstation Železná Ruda - Bayerisch Eisenstein in Alžbìtín

Im Gebäude befinden sich  das „IS NP“ Bayerischer Wald und Böhmerwald sowie eine interaktive Landkarte. Auf der bayerischen Seite steht das Localbahnmuseum mit 20 historischen Zügen (www.localbahnverein.de, Tel.: +49 99251376. Geöffnet: verschiedene Zeiten – mehr dazu  in Internet).
Die Bahnstation kann auf eine interessante Geschichte zurückblicken. Am 20. September 1877 eröffnete der österreichische Kaiser mit seinem bayerischen königlichen Kollegen eine neue „Eisensteiner Wechselstation”, wie diese im  alten Vertrag von 1873 genannt wird.
Dieses Dokument stellt auch die Einzigartigkeit der Bahnstation, dass hier der Zug die Grenzlinie berührt, fest. Das prächtige Bahnhofsgebäude mit den beiden zweistöckigen Seitenteilen und dem mittleren Teil, die die Arbeiter der Ostbahn erbauten, wird direkt in der Mitte durch die Staatsgrenze geteilt. 
Ebenso wie das Gebäude sind auch die Gleise getrennt. Den Krieg und das Kriegsende überlebte die Bahnstation ohne Probleme. Der erste Bahntriebwagen fuhr schon am  2. Juni 1945 von Nýrsko kommend in die gemeinsame Bahnstation Železná Ruda - Alžbìtín ein.
In den ersten Nachkriegsjahren erhöhte sich in diesem Teil des Böhmerwaldes der Lastentransport aus der Tschechoslowakischen Republik nach Westen. Gleichzeitig tauchte aber ungewöhnlich  Neues auf, etwas was Železná Ruda noch nicht erlebt hatte - es kam nämlich der Befehl der amerikanischen Armee, die Gleise an der Grenzlinie durch einen Holzbretterzaun abzusperren. Nach 1948 wurde die ganze Gegend Sperrgebiet und der Verkehr kam ganz zum Erliegen.
Am 3. September 1953 wurde die Bahnstation aufgegeben, die Böhmische Seite eingemauert und Sperren aufgestellt. Das waren aber massivere Maßnahmen als die amerikanischen zu Beginn. Diesmal nannte man die Demarkationslinie „die Grenze der zwei Welten“. Der Nahverkehr endete an der vorletzten Bahnstation Železná Ruda - Stadt und die Züge fuhren von hier aus über die Bahnstation Špièák wieder zurück. 
Schon vor November 1989 sprach man von der Wiederaktivierung der Bahnstation und auch der Grenzstation. Es blieb aber nur bei Versprechungen. Ein schnelles Ende brachte aber das Ende des Jahres 1989. Nach der Unterzeichnung der offiziellen Vereinbarung im April 1990 wurden die gemeinsame Bahnstation und die Gleise innerhalb eines  Jahres wieder aktiviert.
Bei der Premiere am 2. Juli 1991 fuhren wieder die ersten Züge durch die gemeinsame Bahnstation der beiden Länder. Heutzutage (2011) wird die bayerische Bahnhofseite aufwendig renoviert.

Spitzbergtunnel, 1747 m ü. M.

Aus Gründen der Qualitätssteigerung der Handelsverbindung zwischen Böhmen und Bayern (Kohletransport aus den nordböhmischen Lagern) wurde in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts die Trasse Plzeò - Železná Ruda Angriff  genommen.
Die Erbauer durchbrachen das Böhmerwald-Massiv und errichteten mehrere Tunnelanlagen. Zwischen den Stationen Brèálník und Špièák führt die Trasse unter dem Špièácký-Sattel in einem 1747 m langen Tunnel hindurch, der in den Jahren 1874-1877 als einer der ersten Eisenbahn-Tunnel in Österreich-Ungarn erbaut wurde. Auch heute ist er noch der zweitgrößte Eisenbahn-Tunnel in der Tschechischen Republik.
Auf der Strecke Plzeò - Železná Ruda gibt es noch zwei weitere Tunnelanlagen.  Einer der insgesamt drei Tunnel ist 165m lang und befindet sich zwischen den Stationen Dešenice und Zelená Lhota. Der zweite Tunnel ist der schon erwähnte Spitzberg-Tunnel und der dritte, 198 m lange Tunnel, führt direkt unter einem Teil von Železná Ruda - Stadt und Železná Ruda - Zentrum hindurch.
 

Karte

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