Schwarzenberský plavební kanál (Schwarzenbergscher Schwemmkanal)

Schwarzenbergscher Schwemmkanal
Schwarzenbergscher Schwemmkanal
Schwarzenbergscher Schwemmkanal
Der künstlich erbaute Schwarzenbergsche Schwemmkanal verbindet einen der  Zuflüsse der Kalten Moldau (Studená Vltava) mit dem österreichischen Fluss Mühl (er überwindet so die Wasserscheidezwischen Nordsee und Schwarzen Meer- nämlich das Moldau-Flussgebiet sowie das  Donau- Flussgebiet). In der Nähe der Siedlung Jelení vrchy führt der Schwemmkanal durch einen 389 m langen Tunnel. Der Schwemmkanal mit einem Höhenunterschied von 255 m und einer  Gesamtlänge von ungefähr 44 km wurde in den Jahren 1789 - 1822 nach einem Projekt aus dem Jahr 1775 des Bauingenieurs in Diensten des Adelsgeschlechts Schwarzenberg Josef Rosenauer (*1735 – †1804) errichtet. Den Namen “Schwarzenbergscher Schwemmkanal” erhielt er nach den Besitzern dieses Gebietes im Böhmerwald – der Familie Schwarzenberg.
In der Gemeinde Chvalšiny, dem Geburtsort Josef Rosenauers, findet man heute in Museum, das auf dieses einzigartige Bauwerk ausgelegt ist. Der Sinn des Schwemmkanals war, den Transport des Brennholzes aus dem schlecht zugänglichen Böhmerwald nach Wien, der damaligen Hauptstadt des Kaiserreiches Österreich-Ungarn zu ermöglichen. Dank des Kanals konnte das Holz aus dem Böhmerwald in nur 8 Tagen nach Wien gelangen. Der Schwemmkanal wurde in 2 Etappen erbaut. In der ersten (1789-1793) wurde unter der Leitung des Waldbauingenieurs Josef Rosenauer der  31 km lange, sog. “Alter Kanal” erbaut. Der Alte Kanal führte von der Mündung des Zwettlbaches in den Fluss Große Mühl bis zur Siedlung Jelení vrchy. Die zweite Etappe (1821-1822) erfolgte unter  Leitung der Ingenieure Falta und Kraus. Der Kanal wurde von Jelení vrchy zum Wasserreservoir Rosenauerova nádrž (916 m ü. M.) am Fuße des Berges Tøístolièník weitergebaut. In dieser Etappe wurde auch der Tunnel unter dem Hügel Plešivec oberhalb der Siedlung Jelení vrchy, errichtet. Zum Holzschwemmen brauchte man genügend Wasser, deswegen entstand hier ein System, das durch 27 Böhmerwaldbäche, 3 Wasserreservoirs und dem Plöckensteiner-See  miteinander verbunden waren. Insgesamt wurde in den “Goldenen Zeiten“, den Jahren 1793-1892, fast 8 Mil. Kubikmeter Brennholz aus den Böhmerwald nach Wien gebracht. Dank dieser Verdienste wurde später Josef Rosenauer zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt.  
Heute sind einige Teile des technischen Denkmals wiederhergestellt worden, z. B. der 11 km lange Abschnitt zwischen der Siedlung Jelení vrchy und der Abzweigung Želnavský smyk, der 1,8 km lange Abschnitt von der bayrischen Grenze  bis zum Stocký (Ježový)-Bach sowie der ca. 2,5 km lange Abschnitt zwischen den Grenzbach Ježová/Igelbach und der europäischen Hauptwasserscheide bei der ehemaligen Siedlung Rùžový Vrch. In diesen Abschnitten wird mehrmals im Jahr das Holzschwemmen gezeigt.

Karte

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