Èeské Žleby (Böhmisch Röhren)

Èeské Žleby (Böhmisch Röhren)
Im Mittelalter lief hier der Prachatitzer Zweig des Goldenen Steiges (des Handelsweg, der von Passau über Bischofsreut und Volary nach Prachatice führte) durch. Der Name der Siedlung stammt wahrscheinlich aus dem Mittelalter, denn hier gab es einen Rastplatz mit einer Tränke  für Lasttiere. Die Tiere tranken aus den Rinnen/Trögen/Röhren. Die Siedlung wurde erst 1709 erstmals schriftlich erwähnt. Die größte Blütezeit und gleichzeitig die größte Tragödie erlebte diese höchstgelegene Siedlung des südlichen Teiles des Nationalparks und des Naturschutzgebietes Böhmerwald im vorherigen Jahrhundert. In den 30er Jahren  des 20. Jahrhunderts wohnten hier über 1000 überwiegend deutsche Einwohner und es standen hier 4 Gasthäuser und Hotels. Es gab 5 Lebensmittelgeschäfte, eine Post mit Telefon und Telegraf, eine Finanzwache, einen Arzt und zig-Privatunternehmer und Handwerker. Nach dem Münchner Abkommen von 1938 blieben hier nur die deutschen Einwohner zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Abschiebung der deutschen Bevölkerung und wegen der unmittelbaren Nähe zur bayerischen Grenze waren auch die Nachkriegsjahre für die Gemeinde ungünstig. Hinter der Gemeinde baute sich der Eiserne Vorhang auf und zur Nachbesiedlung des Gebietes kam es gar nicht. Die Poststation wurde aufgelöst und 1967 wurde die St. Anna Kirche abgerissen. Heute steht an der Stelle der Kirche nur ein Gedächtnis-Stein, bei dem jedes Jahr im Zeitraum um Maria Himmelfahrt deutsch-tschechische Messen abgehalten werden. In der ehemaligen Gemeinde mit dem Verwaltungsbezirk, der heute verwaltungstechnisch zur Gemeinde Stožec gehört, leben nur noch wenige Einwohner.  

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