Bienertova pila (Bienert-Sägewerk)

Bienertova pila (Bienert-Sägewerk)
Bienertova pila (Bienert-Sägewerk)
1798 kaufte Fürst Schwarzenberg vom Grafen Kinský das Prášilské(Stubenbach)-Herrengut (wozu Modrava gehörte), um den Reichtum der umliegenden Wälder zu nutzen. Das langsam wachsende Fichten-Holz zeichnet sich durch eine interessante Eigenschaft aus, nämlich der Fähigkeit mitzuschwingen, und deswegen ist dieses als Resonanz-Holz für die Musikinstrumente-Produktion geeignet. Das nutzte der Unternehmer Franz Bienert (geb. den 4. 2. 1788 in Horní Chøibská) und  kaufte 1827 vom Herrengut-Besitzer Josef Schwarzenberg ein älteres, am linken Ufer des Modravský-Baches in Modrava gelegenes Sägewerk, das er zu einer Fabrik zur Herstellung  von Resonanz-Holzplatten umbaute. Mit dem Sägewerk kaufte er auch die benachbarte Schwarzenbergsche-Jäger-Siedlung.
1832 erhielt Franz Bienert vom Kaiser das Privileg zur exklusiven Produktion von Resonanz-Holz für 10 Jahre, sowie weitere Privilegien für  verbesserte Produktions-Methoden und das ausschließliche Privileg zur Sieb-Mühlsteinmantel-Produktion. Der Holzverbrauch betrug  am Anfang 500 Kubikmeter pro Jahr, später um 1000. Die Herstellungsmethode war Folgende:  die Bäume wurden im Winter gefällt und gespaltet, im Frühling wurde das Holz ein paar Wochen eingeweicht, dann ließ man es austrocknen und es wurde, für die Saiteninstrumente-Produktion, erneut gespaltet oder, für die Klavier-Produktion, in Platten zerschnitten. Danach wurde es weitere 4 Wochen eingeweicht, getrocknet und in der Sonne gebleicht. Das Resonanz-Holz wurde nach  ganz Europa und Amerika geliefert.
1855 errichtete Franz Bienert ein ähnliches Sägewerk in Stožec (Tusset). In Modrava gab es dank des Sägewerkes 50-100 Arbeitsplätze an der Säge und im Wald. Die Privilegien wurden nach seinem Tod (1.2.1866) alle 2 Jahre verlängert. Die Leitung beider Sägewerke hatte inzwischen Bienerts Ehefrau übernommen. Wegen der großen Konkurrenz ging die Produktion aber zurück und nach dem Wirbelsturm  1870, der viele alten Bäume zerstört hatte, verkaufte 1871 Frau Bienert die Fabrik an den Fürsten Schwarzenberg. Der verlegte 1880 die ganze Produktion nach Stožec. Die beiden Objekte sind heutzutage beim National-Denkmalschutz-Institut als Immobilen-Kulturdenkmäler registriert.  

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