Der Platz an dem die Kapelle steht wurde auf Grund einer Legende ausgewählt und der hl. Anna geweiht. Der Legende nach soll es hier einmal im Sommer geschneit haben. Überall taute der Schnee gleich auf, nur an diesem Platz nicht. An dieser Stelle ließen dann 1860 die Grundherren aus Borová Lada Franz und Dorothea Müller eine Kapelle erbauen. Als Baumaterial dienten die Reste des verfallenen Wachturms, der am Berg über dem Kreuzweg einmal stand. Die Kapelle wurde am 16. September 1860 geweiht. Ursprünglich ist sie der Auffindung des Heiligen Kreuzes geweiht worden.   
 
Auf dem höchsten Punkt des Kreuzweges wurde am 18. September 1864 ein Eisenkreuz, das als einziges bis heute erhalten ist, errichtet. In der Nähe der Kapelle befand sich ein Brunnen mit wunderwirkendem Wasser. In der Kapelle hing ein handgemaltes Bild mit einer deutsch-tschechischen Aufschrift „In dieser Kapelle machte die 5 Jahre alte Marie Sovová aus Velký Ždíkov im September 1871 nach einem inständigen Gebet zur Mutter Gottes ihre ersten Schritten”. 1801 sind anlässlich der Heirat des Kronprinzen Rudolf mit der Prinzessin Stefanie auf beiden Seiten der Kapelle zwei Ahornbäume eingepflanzt worden.
In der Kommunistenzeit wurde die Kapelle abgerissen und später wurde hier ein Holzkreuz aufgestellt. Die neu errichtete Kapelle wurde am 30. Juli 2006 vom Msgr. Karl Fořt geweiht. Er war zugleich der Letzte, der in der alten Kapelle 1949 einen Gottesdienst abgehalten hat. Paradoxerweise war es ein Gottesdienst für kommunistische Pioniere. 

Sage vom Wunder bei der hl. Anna-Kapelle von Borová Lada im Böhmerwald

Die Sage berichtet über einen Händler, der mit seiner Frau und der blinden Tochter auf dem Rückweg vom Einkaufen in Freyung nach Františkov war. Sie legten bei der hl. Anna-Kapelle eine Pause ein um zu beten und sich bei der hl. Anna zu bedanken, dass auf ihrer Wanderung alles gut gegangen ist. Als sie sich wieder auf den Weg machen wollten, zerbrach am Pferdefuhrwerk das Rad und der Händler musste nach Borová Lada um es reparieren zu lassen. Seine Frau und die blinde Tochter blieben bei der Kapelle und sie beteten für Hilfe in dieser Notlage. Auf einmal schrie das blinde Mädchen auf, das sie das gemalte Bild über dem Altar sehen könne - und das Mädchen konnte von da an tatsächlich sehen.